Das Leben ist wertvoll, keine Frage. Das Leben ist ein Geschenk mit guten und manchmal auch weniger guten Tagen. Manchmal geht das Leben Wege, die man trotz grösster Anstrengung und vielfacher Unterstützung nicht gehen kann. Manchmal gibt es Kämpfe, für die man keine Kraft (mehr) hat und keinen Sinn für sich sieht. Manchmal entscheiden sich Menschen den Rückzug anzutreten und einen anderen Weg zu gehen als den des Lebens. Nämlich den des Sterbens.

Jeder sollte selber über sein Leben und Sterben entscheiden dürfen

Keiner sollte über andere Urteilen, weder im Leben noch im Tod. Jeder Mensch empfindet anders, verträgt Leid mehr oder weniger, findet Sinn in seinem Leben oder auch nicht. Wie schon gesagt, das Leben sollte als Geschenk betrachtet werden und man sollte immer kämpfen. Primär sollte alles dafür getan werden, dem Leben (wieder) einen Sinn zu geben.

Was aber, wenn dieser Mensch trotz grösster Anstrengung, keinen Sinn mehr für sich sieht? Kein Lebensglück mehr empfindet und es keine Hoffnung auf Besserung gibt? Was wenn die einzige Perspektive lebenslanges Leiden ist? Sollte dann nicht jeder selber für sich entscheiden dürfen, was das Beste für ihn ist? Sollte dann nicht auch ein selbstbestimmtes Sterben im Kreise seiner Liebsten möglich sein?

Ein interessanter Artikel in der FAZ zur Suizidhilfe-Debatte

“ Wenn es ganz unerträglich wird – Sterben in Würde und Autonomie: Ist das zu viel verlangt? Schwerkranke müssen Ärzte auch um einen letzten Dienst bitten können. Plädoyer für die Liberalisierung der Suizidhilfe.“
von BETTINA SCHÖNE-SEIFERT